Jetzt nur nicht „Smørebrød“ sagen!

08Mai14

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Es ist noch nicht einmal halb 8. Bei starkem Kaffee Zeit, einmal den gestrigen Tag Revue passieren zu lassen. Und der war geprägt von: Parkplatzsuche, Hotelsuche und freundlichen Menschen.
Ich erzähl‘ die Pointe mal gleich: das Hotel kann man mit dem Auto nicht finden, egal wie zielsicher man es einkreist und egal wie oft man sich von Passanten „beraten“ lässt – es liegt in einer Fußgängerzone, übrigens direkt am Aaboulevarden, einer Art Mischung aus Alsterkolonaden und – um ihm das Schicki-Micki zu nehmen – modern gestaltetem Bahnhofsvorplatz.
Nachdem ich das Wesentliche also geschnallt hatte, entscheide ich mich, irgendwo zu parken und das Hotel zu Fuß aufzusuchen. Doch selbst „irgendwo“ ist in Århus in Verbindung mit Parken gar nicht so einfach. Ich bin sogar schon wild entschlossen, beliebige Gebühren auf mich zu nehmen, da fällt mir ein: Ich habe ja gar kein Geld! Zumindest keine Dänischen Kronen, die ich weltläufig in einem der zusammenhanglos in der Landschaft stehenden Automaten versenken könnte.
Scharf rechts! Da erwische ich einen. Augenscheinlich ohne Gebühr. Doch so ganz geheuer ist mir die Sache nicht. Also nochmal zurück dorthin vom Hotel. Muss ich sowieso, brauche ja meine Sachen. Und den nächsten Passanten aufgegabelt. Der bemüht sich redlich, kann aber leider nicht gut genug Englisch. Ich verstehe nur „tonight, not pay“ – was auch so ziemlich das Einzige ist, was ich an diesem Park-(Leit-?)System hier so auf die Schnelle zuordnen konnte: zuerst auf dem Schild die Bezahlzeiten für Wochentage, dann für Samstag. Ich höre dem Herrn geduldig zu. Als ich ihn ermuntere, mir auf Dänisch zu sagen, was zu sagen ist, sagt er „Kiosk“. Mich bedrängt der Gedanke, den ich seit meiner radebrechenden Debarkation in diesem Land ständig habe: „Nur nicht Smørebrød sagen!“ Dabei würde ich gar nicht über die Leute lachen, sondern mit ihnen.
Nach noch mehr Schilderlesen parke ich mein Auto schließlich auf eine eingezeichnete Fläche in einer Wohnstraße um. So richtig gespannt bin ich nicht, ob diese nicht auch vom ausgefeilten „Ruf hier an und zahle da“-Parkraumbewirtschaftungskonzept erfasst ist. Dabei ging das Abenteuer mit einem Schild an, das ich verstand: „Spæret“ 😦



1 Responses to “Jetzt nur nicht „Smørebrød“ sagen!”

  1. 1 Andreas

    Ja, Dänisch ist schon eine lustige Sprache 😉 Mir macht es jedes Mal Spaß, Schilder zu entziffern, und erstaunlicherweise kommt man mit ein bisschen Plattdeutsch- und Englisch-Hintergrund auch ziemlich weit. Wenn allerdings gesprochen wird, hört der Spaß auf 😉


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